Tragbarkeit der Hypothek gegeben? Hypothekenrechner

Was bedeutet die Tragbarkeit der Hypothek und wie wird sie berechnet?

Das ist eine Frage, die du dir vermutlich auch schon gestellt hast, wenn du dein Traumhaus oder deine Traumwohnung kaufen möchtest. Obwohl es eine Faustregel für die Tragbarkeitsfrage gibt, ist diese nicht in Stein gemeisselt.

In diesem Artikel lernst du, welche Faktoren für die Tragbarkeit eine Rolle spielen und wie du sie mit dem Tragbarkeitsrechner ganz einfach selbst berechnen kannst.

Was bedeutet Tragbarkeit bei einer Hypothek?

Die Tragbarkeit einer Hypothek ist ein zentrales Konzept bei der Finanzierung von Immobilien in der Schweiz. Sie beschreibt, ob du dir die laufenden Kosten deiner Hypothek langfristig leisten kannst, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Banken und andere Finanzinstitute prüfen die Tragbarkeit sehr genau, bevor sie eine Hypothek vergeben.

Bei der Beurteilung der Tragbarkeit werden nicht nur deine aktuellen Einkommens- und Vermögensverhältnisse berücksichtigt, sondern auch mögliche zukünftige Szenarien. Dazu gehören potenzielle Zinserhöhungen, Unterhaltskosten der Immobilie und deine persönliche finanzielle Situation. Eine gute Tragbarkeit ist entscheidend, um langfristig sorgenfrei in deinem Eigenheim leben zu können.

Wann ist eine Hypothek tragbar?

Ob die Tragbarkeit eines Eigenheims gegeben ist, wird von Hypothekaranbietern unterschiedlich bewertet. Hier die gängigsten Kriterien.

Kosten maximal 1/3 des Haushaltseinkommens

Als allgemeine Faustregel gilt in der Schweiz, dass die Kosten für deine Hypothek nicht mehr als ein Drittel deines Bruttoeinkommens betragen sollten. Zu diesen Kosten zählen die Zinsen, die Amortisation (Rückzahlung) und die Nebenkosten für den Unterhalt der Immobilie. Diese Regel soll sicherstellen, dass du genügend finanziellen Spielraum für andere Lebenshaltungskosten und unvorhergesehene Ausgaben hast.

Beispiel: Bei einem jährlichen Bruttoeinkommen von CHF 120’000 sollten die Hypothekarkosten nicht mehr als CHF 40’000 pro Jahr oder etwa CHF 3’333 pro Monat betragen. Beachte, dass dies nur ein Richtwert ist und die tatsächliche Tragbarkeit von vielen weiteren Faktoren abhängt.

Unterschiedliche Kriterien je nach Bank

Obwohl die Ein-Drittel-Regel weit verbreitet ist, können die genauen Kriterien für die Tragbarkeit je nach Bank variieren. Einige Finanzinstitute berücksichtigen zusätzliche Faktoren wie dein Alter, die Art der Eigenmittel, deine berufliche Situation oder deine Familienverhältnisse. Manche Banken können auch flexibler sein, wenn du über ein hohes Vermögen oder sehr stabile Einkommensverhältnisse verfügst.

Es lohnt sich daher, Angebote verschiedener Banken zu vergleichen und offen über deine finanzielle Situation zu sprechen. So kannst du die für dich passendste Lösung finden und möglicherweise von individuellen Konditionen profitieren.

Tragbarkeitsrechner

Um dir einen ersten Eindruck von der Tragbarkeit deiner gewünschten Hypothek zu verschaffen, kannst du unseren Hypothekenrechner nutzen.

Gib einfach den Kaufpreis der Immobilie, dein jährliches Haushaltseinkommen (wenn du die Immobilie mit jemand anderem kaufen willst) und deine Eigenmittel ein. Damit erhältst du eine erste Einschätzung, ob die Immobilie tragbar ist.

Rechner

Für eine detaillierte Schätzung, lohnt sich allerdings eine Beratung bei einem unabhängigen Hypothekarvermittler. Mit einer solchen Beratung kannst du oft auch bei knapper Tragbarkeit eine gute Hypothek finden und unter Umständen mehrere Tausend Franken pro Jahr sparen.

CTA Hypothekarvermittler

Welche Rolle spielt das Eigenkapital für die Tragbarkeit?

Das Eigenkapital spielt eine wichtige Rolle bei der Beurteilung der Tragbarkeit einer Hypothek. Je mehr Eigenkapital du einbringst, desto geringer ist die benötigte Hypothekarsumme und die Belehnung und damit auch die laufenden Kosten. Dies verbessert die Tragbarkeit und erhöht deine Chancen auf eine Hypothekarzusage.

Zudem sehen Banken ein höheres Eigenkapital als Zeichen finanzieller Stabilität und Verantwortungsbewusstsein. Es kann dir helfen, bessere Konditionen zu erhalten und gibt dir mehr Spielraum bei der Wahl der Immobilie.

Wie hoch muss das Eigenkapital sein?

In der Schweiz gilt die Regel, dass mindestens 20% des Kaufpreises oder des Verkehrswerts der Immobilie als Eigenkapital eingebracht werden müssen. Von diesen 20% müssen mindestens 10% aus «echtem» Eigenkapital stammen, also aus Ersparnissen, der Säule 3a anderen liquiden Mitteln. Die restlichen 10% können aus Mitteln der 2. Säule (Pensionskasse) kommen.

Beispiel: Bei einem Immobilienkauf für CHF 800’000 benötigst du mindestens CHF 160’000 Eigenkapital. Davon müssen mindestens CHF 80’000 aus Ersparnissen oder ähnlichem stammen, die anderen CHF 80’000 können aus der Pensionskasse bezogen werden.

Unter welchen Umständen kann ich die Säule 3a und die PK verwenden?

Du kannst Gelder aus der Säule 3a und der Pensionskasse (PK) für den Erwerb von selbstgenutztem Wohneigentum verwenden. Dies wird als Vorbezug bezeichnet. Für die Verwendung dieser Mittel gelten jedoch bestimmte Regeln und Einschränkungen.

Bei der Säule 3a kannst du das gesamte angesparte Kapital für den Immobilienkauf einsetzen. Bei der Pensionskasse ist der Vorbezug auf den Betrag begrenzt, den du im Alter 50 angespart hättest. Beachte, dass ein Vorbezug aus der Pensionskasse zu einer Reduktion deiner zukünftigen Rentenleistungen führen kann. Es ist ratsam, die langfristigen Auswirkungen sorgfältig zu prüfen, bevor du dich für einen Vorbezug entscheidest.

Auch dabei kann dich ein unabhängiger Hypothekarvermittler übrigens am besten unterstützen.

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Fazit

Die Tragbarkeit ist ein entscheidendes Kriterium bei der Vergabe von Hypotheken in der Schweiz. Sie soll sicherstellen, dass du dir dein Eigenheim langfristig leisten kannst, ohne in finanzielle Schwierigkeiten zu geraten. Eine sorgfältige Prüfung deiner finanziellen Situation und eine realistische Einschätzung deiner Möglichkeiten sind daher unerlässlich.

Bedenke, dass die Tragbarkeit nicht nur eine Vorgabe der Banken ist, sondern auch in deinem eigenen Interesse liegt. Ein finanziell überforderter Hausbesitz kann schnell zur Belastung werden. Nimm dir daher die Zeit, deine Situation gründlich zu analysieren und hole bei Bedarf professionelle Beratung ein. Mit der richtigen Planung und einem realistischen Budget kannst du den Traum vom Eigenheim verwirklichen, ohne dich finanziell zu überfordern.

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Tragbarkeit nicht mehr gegeben?

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    FAQ

    Wie berechnet man die Tragbarkeit einer Hypothek?

    Die Berechnung der Tragbarkeit einer Hypothek basiert auf der Ein-Drittel-Regel. Dazu addierst du die jährlichen Hypothekarzinsen (kalkulatorisch oft mit 5% berechnet), die Amortisation (meist 1% des Hypothekarbetrags) und die Unterhalts- und Nebenkosten (etwa 1% des Immobilienwerts). Diese Summe sollte nicht mehr als ein Drittel deines Jahresbruttoeinkommens betragen.

    Beispielrechnung für eine Immobilie im Wert von CHF 800’000 mit 80% Hypothek (CHF 640’000):

    • Hypothekarzinsen: CHF 640’000 x 5% = CHF 32’000
    • Amortisation: CHF 640’000 x 1% = CHF 6’400
    • Nebenkosten: CHF 800’000 x 1% = CHF 8’000 Gesamtkosten pro Jahr: CHF 46’400

    Für diese Hypothek bräuchtest du ein Jahresbruttoeinkommen von mindestens CHF 139’200 (CHF 46’400 x 3), damit sie als tragbar gilt.

    Kann ich mein Haus mit einer Hypothek belasten?

    Ja, du kannst dein bereits bestehendes Haus mit einer Hypothek belasten. Dies wird oft als Aufstockung oder Erhöhung einer bestehenden Hypothek bezeichnet. Es gibt verschiedene Gründe, warum du dies tun möchtest, zum Beispiel für Renovierungen, den Ausbau deines Hauses oder zur Finanzierung anderer Projekte.

    Beachte jedoch, dass auch bei einer nachträglichen Belastung die Tragbarkeitsregeln gelten. Die Bank wird prüfen, ob du die zusätzliche finanzielle Belastung tragen kannst. Zudem darf die Gesamtbelastung in der Regel 80% des aktuellen Verkehrswerts der Immobilie nicht übersteigen. Es ist ratsam, vor einer solchen Entscheidung eine gründliche finanzielle Analyse durchzuführen und professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen.