Hypothek wechseln Schweiz – das musst du wissen

Hypothek wechseln Schweiz

Wie kann man eine Hypothek wechseln in der Schweiz?

Wenn deine Hypothek bald ausläuft oder du aus irgendeinem Grund mit deiner aktuellen Hypothek nicht zufrieden bist, fragst du dich wahrscheinlich, was du am besten machen könntest.

Daher klären wir in diesem Artikel, ob und wie du eine Hypothek wechseln oder ablösen kannst und worauf du dabei achten solltest.

Kann man eine Hypothek wechseln?

Grundsätzlich kannst du eine Hypothek immer wechseln. Wenn du eine Hypothek bei einer Bank oder einem anderen Finanzierungspartner abgeschlossen hast, musst du nicht für immer bei diesem Anbieter bleiben.

Wenn du dich allerdings zum falschen Zeitpunkt für einen Wechsel entscheidest, kann dies mit hohen Kosten verbunden sein. Daher solltest du dir bei der Entscheidung für einen Kreditgeber und für das jeweilige Hypothekarmodell sicher sein und möglichst für die ganze Laufzeit dabei bleiben.

Wie kann man eine Hypothek wechseln?

Wenn du eine Hypothek wechseln möchtest, ist dies grundsätzlich relativ unkompliziert möglich. Das gilt insbesondere, wenn du die Hypothek ablösen möchtest.

Was heisst Ablösung der Hypothek?

Bei der Ablösung der Hypothek wechselst du von deinem aktuellen Hypothekarvertrag direkt in einen neuen. Das kann lediglich ein neues Hypothekarmodell sein oder auch ein neuer Finanzierungsgeber.

Eine Hypothek wird fast immer mit einer fixen Laufzeit abgeschlossen. Bei Festhypotheken kannst du in der Regel zwischen Laufzeiten von 2 bis 15 Jahren wählen. Aber auch bei einer Saron-Hypothek, auch Geldmarkt-Hypothek genannt, musst du in der Regel einen Rahmenvertrag für einige Jahre abschliessen.

Während der Vertragszeit kannst du deine Hypothek zwar theoretisch wechseln. In diesem Fall musst du aber eine sogenannte Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen. Dies ist eine Art Strafzahlung, mit welcher die Bank den Zinsausfall für die verbleibende Vertragslaufzeit decken möchte.

Festhypothek ablösen

Wenn sich die Laufzeit deiner Festhypothek dem Ende nähert, kannst du diese problemlos ablösen. Dabei kannst du entweder eine neue Festhypothek oder Saron-Hypothek beim gleichen Anbieter abschliessen. Oder du wechselst für die weitere Finanzierung auch gleich zu einer anderen Bank.

Viele Banken ermöglichen zudem eine Fixierung der Zinsen im Voraus. Je nach Anbieter kannst du zwischen 6 und 18 Monate im Voraus bereits den Zinssatz für deinen nächsten Vertrag fixieren. Die meisten Banken verlangen dafür Gebühren. Wenn die Zinsen aber aktuell besonders tief sind, kann sich das unter Umständen trotzdem lohnen.

Wichtig ist auf jeden Fall, dass du dich frühzeitig informierst. Wenn du nichts zur Ablösung sagst, kann es sein, dass deine Bank deine Hypothek automatisch in ein anderes Modell umwandelt oder dich erst sehr spät informiert.

Saron-Hypothek ablösen

Gewisse Finanzierungsgeber bieten Saron-Hypotheken ohne feste Laufzeit an. Auch bei einem solchen Modell musst du meistens eine Kündigungsfrist beachten, ansonsten kannst du eine solche Hypothek aber jederzeit ablösen oder wechseln.

Bei Saron-Hypotheken mit fester Laufzeit kannst du in der Regel erst nach deren Ablauf ohne Zusatzkosten kündigen.

Vorgehen bei der Ablösung der Hypothek

Wenn du deine Hypothek ablösen möchtest, ist Vorbereitung die halbe Miete. Insbesondere der richtige Zeitpunkt und ein guter Anbietervergleich sind zentral. Hier die wichtigsten Punkte, die du beachten solltest.

Richtigen Zeitpunkt finden

Der richtige Zeitpunkt für die Ablösung kann finanziell einen riesigen Unterschied machen. Wenn du eine Festhypothek abgeschlossen und keinen zeitlichen Druck hast, ist der richtige Zeitpunkt für eine Ablösung grundsätzlich immer kurz vor Ablauf der Vertragszeit. Dann kannst du dich in Ruhe um die weiteren Punkte kümmern und rechtzeitig einen guten Zins fixieren.

Wenn du dagegen während der Laufzeit der Hypothek wechseln willst, musst du gut kalkulieren, ob sich der Wechsel zu diesem Zeitpunkt lohnt. Wenn du eine Festhypothek mit hohen Zinsen hast, deren Laufzeit nicht mehr lange dauert und dafür eine neue Festhypothek mit deutlich tieferem Zinssatz abschliessen kannst, kann sich ein Wechsel trotz Vorfälligkeitsentschädigung lohnen.

Bedürfnisse klären

Bevor du dich entscheidest, die Hypothek für deine Immobilie abzulösen, solltest du deine eigenen Bedürfnisse klären. Unabhängig davon, welches Hypothekarmodell du bisher hattest, hat sich deine Situation wahrscheinlich verändert.

Daher solltest du dir wiederum einige Fragen stellen. Beispielsweise: ist dir Sicherheit oder möglichst hohes Sparpotenzial wichtiger? Möchtest du die Immobilie vielleicht demnächst verkaufen oder auf jeden Fall so lange wie möglich behalten? Stehen gewisse Veränderungen an, wie beispielsweise eine Pensionierung oder Auszug der Kinder, die zu neuen Wohnbedürfnissen führen könnten?

Anbieter vergleichen

Wenn du dir über deine Bedürfnisse im Klaren bist, solltest du als nächstes unterschiedliche Anbieter vergleichen. In unserem Zinsvergleich siehst du die aktuellen Zinsen verschiedener Anbieter. Dies sind allerdings nur Richtwerte und können je nach Situation anders ausfallen. Wenn du eine persönliche Einschätzung möchtest, kannst du gerne eine kostenlose und unverbindliche Erstberatung bei uns buchen.

Die Chance ist gross, dass ein anderes Finanzierungsinstitut aktuell bessere Zinsen bietet, also deine bisherige Bank. Denn der Markt ändert sich ständig, es kommen neue Anbieter dazu oder es werden neue Angebote lanciert. Daher lohnt sich ein Vergleich immer.

Passendes Hypothekarmodell wählen

Gleichzeitig zum Anbieter-Vergleich musst du dich natürlich auch für ein Hypothekarmodell entscheiden. Grundsätzlich gilt: Wenn dir Planungssicherheit bei den Wohnkosten wichtig ist, eignet sich eine Festhypothek wahrscheinlich gut für dich.

Wenn du dagegen diszipliniert und von zeitweise höheren Kosten nicht abgeschreckt bist, könnte sich eine Saron-Hypothek für dich besser eignen. Historisch gesehen hättest du damit in den vergangenen Jahren insbesondere im Vergleich zu Festhypotheken mit langen Laufzeiten Geld gespart. In diesem Fall solltest du allerdings selbstständig das durch tiefere Zinssätze eingesparte Geld zur Seite legen, um allfällige Zinsansteigungen abfedern zu können.

Wenn du eine grössere Veränderung in deinem Leben erwartest und deine Immobilie vielleicht in den nächsten Jahren verkaufen möchtest, dann kannst du entweder eine Festhypothek mit kurzer Laufzeit oder eine Saron-Hypothek abschliessen.

Wenn ein möglicher Verkauf relativ bald ansteht, könnte sich sogar eine variable Hypothek lohnen. Diese ist zwar meistens ziemlich teuer. Dafür kannst du die Hypothek sehr kurzfristig ablösen und deine Immobilie so für den Verkauf vorbereiten.

Zins möglicherweise vorzeitig fixieren

Die meisten Banken ermöglichen eine Zinsfixierung bereits vor Ablauf der Vertragsdauer. Wie lange du im Voraus einen Zinssatz fixieren kannst, hängt von der Bank ab. In den meisten Fällen kannst du dies aber zwischen 3 und 18 Monate im Voraus tun.

Je weiter im Voraus du den Zins fixieren möchtest, desto höhere Gebühren fallen dafür an. Wenn die Konditionen allerdings gerade besonders günstig sind und vor allem lange Festhypotheken mit günstigen Zinssätzen zur Verfügung stehen, dann kann sich dies trotzdem lohnen.

Achtung bei mehreren Hypothekartranchen

Wenn du deine Hypothek in mehrere Tranchen aufgeteilt und beispielsweise einen Teil als Saron- und einen Teil als Festhypothek abgeschlossen hast, dann müssen diese mehr oder weniger zur gleichen Zeit auslaufen. Ansonsten kannst du deine Hypothek nicht wechseln, denn Banken lösen in der Regel keine einzelnen Tranchen ab.

Einen gewissen Spielraum hast du aber trotzdem. So ermöglichen die meisten Anbieter eine gesamthafte Übernahme der Hypothek, wenn die Tranchen nicht mehr als 18 oder 24 Monate nacheinander auslaufen.

Fazit

Die Hypothek ablösen oder wechseln ist grundsätzlich immer möglich. Wenn du aber eine feste Laufzeit vereinbart hast, musst du bei vorzeitiger Kündigung eine Vorfälligkeitsentschädigung bezahlen. Je weiter das Ende der Laufzeit entfernt ist, desto höher sind diese Kosten.

Daher lohnt es sich am meisten, sich erst ca. 12 Monate vor Ablauf der Hypothek mit der Ablösung auseinanderzusetzen. In diesem Zeitraum kannst du meistens sehr günstig oder sogar kostenlos einen neuen Zinssatz bei deiner bisherigen Bank oder einem neuen Anbieter fixieren. Und du hast genügend Zeit, deine aktuellen Bedürfnisse zu klären, um das passende Hypothekarmodell für dich zu finden.