Direkte und indirekte Amortisation, was ist der Unterschied?
Was ist die direkte oder indirekte Amortisation einer Hypothek?
Wenn du ein Haus oder eine Wohnung kaufen möchtest, wirst du dafür wahrscheinlich eine Hypothek aufnehmen. Ein Teil davon muss in der Regel amortisiert, also zurückgezahlt werden. In der Schweiz gibt es dafür 2 Möglichkeiten: direkt oder indirekt. Wie sich diese beiden Formen der Rückzahlung unterscheiden und aus welchen Gründen man die eine oder andere Variante wählen sollte, erfährst du in diesem Artikel.
Was ist die direkte und indirekte Amortisation der Hypothek?
Wenn du eine Hypothek für den Kauf deiner Immobilie aufnimmst, wirst du früher oder später mit dem Begriff der Amortisation konfrontiert. Dabei geht es um die schrittweise Rückzahlung deines Hypothekarkredits. In der Schweiz gibt es zwei Hauptformen der Amortisation: die direkte und die indirekte. Beide Methoden haben das gleiche Ziel, nämlich den Abbau deiner Hypothekarschuld, unterscheiden sich aber in der Art und Weise, wie dies geschieht.
Die Wahl zwischen direkter und indirekter Amortisation kann deine monatlichen Zahlungen, deine Steuersituation und deine langfristige finanzielle Planung beeinflussen. Hier ein Überblick.
Direkte Amortisation der Hypothek
Bei der direkten Amortisation zahlst du regelmässig einen Teil der Hypothekarschuld direkt an die Bank zurück. Diese Zahlungen erfolgen zusätzlich zu den Zinszahlungen und reduzieren direkt die Höhe deiner Hypothekarschuld.
Mit jeder Zahlung sinkt also der Betrag, den du der Bank schuldest, und damit auch die Höhe der Zinsen, die du in Zukunft zahlen musst. Damit sinkt allerdings auch der Betrag, den du von den Steuern abziehen kannst.
Indirekte Amortisation der Hypothek
Bei der indirekten Amortisation zahlst du den Amortisationsbetrag nicht direkt an die Bank, sondern sparst ihn in einem separaten Vehikel an. In der Schweiz geschieht dies häufig über eine Säule 3a, also eine steuerbegünstigte private Altersvorsorge. Du zahlst weiterhin nur die Zinsen auf die volle Hypothekarsumme, während du gleichzeitig einen Betrag für die spätere Rückzahlung ansparst.
Der Vorteil dieser Methode liegt in den Steuerersparnissen: Du kannst weiterhin die vollen Hypothekarzinsen von deinen Steuern abziehen und profitierst zusätzlich von den Steuervergünstigungen der Säule 3a. Am Ende der Laufzeit oder bei Erreichen des Rentenalters kannst du dann das angesparte Kapital nutzen, um einen Teil der Hypothek zurückzuzahlen.
Für welche Hypothek spielt die direkte und indirekte Amortisation eine Rolle?
Die Frage der Amortisation stellt sich in erster Linie bei der zweiten Hypothek. In der Schweiz werden die Hypotheken üblicherweise in eine 1. und 2. Hypothek aufgeteilt. Die erste Hypothek deckt in der Regel bis zu 65% des Verkehrswerts der Immobilie ab und muss normalerweise nicht amortisiert werden.
Die zweite Hypothek hingegen, die den Bereich zwischen 65% und 80% des Verkehrswerts abdeckt, muss innerhalb von 15 Jahren oder bis zum Erreichen des Rentenalters auf die 65%-Grenze zurückgeführt werden. Für diese zweite Hypothek musst du dich zwischen direkter und indirekter Amortisation entscheiden.
Direkte oder indirekte Amortisation, was ist besser?
Ob die direkte und indirekte Amortisation für dich besser geeignet ist, hängt von deiner individuellen finanziellen Situation und deinen langfristigen Zielen ab.
Um die bestmögliche Lösung für deine Situation zu finden, kann sich eine Beratung bei einem unabhängigen Hypothekenvermittler lohnen. Diese ist kostenlos und unverbindlich und unsere Partner verfügen über langjährige Erfahrung und direkten Beziehungen zu Banken. Wenn das Thema bei dir aktuell ist, dann buche am besten hier eine kostenlose und unverbindliche Beratung.
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Letztendlich geht es darum, eine Balance zwischen Schuldenabbau, Steueroptimierung und langfristiger Vermögensbildung zu finden. Die richtige Wahl kann dir helfen, deine finanzielle Situation zu verbessern und gleichzeitig Sicherheit für die Zukunft zu schaffen.
Vor- und Nachteile direkte Amortisation
Die direkte Amortisation bietet den Vorteil, dass du deine Schuld kontinuierlich abbaust und damit langfristig Zinsen sparst. Du hast ein klares Bild deiner finanziellen Situation und kannst sehen, wie deine Hypothekarschuld schrittweise sinkt. Zudem kann die direkte Amortisation psychologisch angenehm sein, da du aktiv deine Schulden reduzierst.
Allerdings bedeutet die direkte Amortisation auch höhere monatliche Zahlungen, was dein verfügbares Einkommen reduziert. Zudem sinken deine Steuerabzüge, da du weniger Hypothekarzinsen zahlst. Ein weiterer Nachteil ist, dass das für die Amortisation verwendete Geld nicht für andere Investitionen zur Verfügung steht.
Vor- und Nachteile indirekte Amortisation
Die indirekte Amortisation bietet erhebliche steuerliche Vorteile. Du kannst weiterhin die vollen Hypothekarzinsen von deinen Steuern abziehen und profitierst zusätzlich von den Steuervergünstigungen der Säule 3a. Dein monatlich verfügbares Einkommen ist höher als bei der direkten Amortisation, und du hast die Möglichkeit, von potenziellen Renditen auf dein Sparkapital zu profitieren.
Allerdings bleibt bei der indirekten Amortisation deine Hypothekarschuld über einen längeren Zeitraum hoch, was zu höheren Gesamtzinskosten führen kann. Es besteht auch das Risiko, dass dein Sparkapital am Ende der Laufzeit nicht ausreicht, um die geplante Amortisation vorzunehmen, insbesondere wenn die Anlagerenditen hinter den Erwartungen zurückbleiben.
Fazit
Die Wahl zwischen direkter und indirekter Amortisation ist eine wichtige finanzielle Entscheidung, die gut überlegt sein will. Beide Methoden haben ihre Vor- und Nachteile, die du sorgfältig gegen deine persönlichen Ziele und deine finanzielle Situation abwägen solltest. Die direkte Amortisation bietet Sicherheit und einen klaren Schuldenabbau, während die indirekte Amortisation steuerliche Vorteile und Flexibilität bietet und du zudem Kapital in der Säule 3a aufbauen kannst.
Letztendlich gibt es keine allgemeingültige «beste» Lösung. Was für dich am sinnvollsten ist, hängt von Faktoren wie deinem Einkommen, deiner Steuersituation, deiner Risikobereitschaft und deinen langfristigen finanziellen Zielen ab. Es kann sich lohnen, verschiedene Szenarien durchzurechnen und gegebenenfalls professionelle Beratung in Anspruch zu nehmen, um die für dich optimale Amortisationsstrategie zu finden.
Buche am besten eine kostenlose und unverbindliche Beratung mit einem unserer Hypothekarvermittler, um die beste Lösung für deine Situation zu finden.
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FAQ
Wie rechne ich die Amortisation aus?
Die Berechnung der Amortisation hängt davon ab, ob du dich für die direkte oder indirekte Methode entscheidest. Bei der direkten Amortisation teilst du einfach den zu amortisierenden Betrag durch die Anzahl der Jahre, in denen du die Hypothek zurückzahlen möchtest. Beispiel: Bei einer zweiten Hypothek von 100’000 CHF, die in 15 Jahren zurückgezahlt werden soll, beträgt die jährliche Amortisation 6’667 CHF oder monatlich etwa 556 CHF.
Bei der indirekten Amortisation musst du berechnen, wie viel du sparen musst, um am Ende der Laufzeit den gewünschten Betrag zu erreichen. Hierbei spielen Faktoren wie die erwartete Rendite deiner Anlagen eine Rolle.
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Wie viel amortisieren in der Schweiz?
In der Schweiz gilt die Regel, dass die zweite Hypothek innerhalb von 15 Jahren oder bis zum Erreichen des Rentenalters auf die 65%-Grenze des Verkehrswerts zurückgeführt werden muss. Das bedeutet, dass du jährlich etwa 1% des gesamten Hypothekarbetrags amortisieren solltest. Bei einer Immobilie im Wert von CHF 1’000’000 und einer Hypothek von CHF 800’000 müsstest du also jährlich etwa CHF 10’000 amortisieren.
Dies ist natürlich nur eine Faustregel. Die tatsächliche Amortisationshöhe kann je nach individueller Situation und Vereinbarung mit der Bank variieren. Einige Banken bieten auch flexiblere Amortisationsmodelle an, die es dir ermöglichen, die Amortisation an deine finanzielle Situation anzupassen.
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